Deshalb habe der DOSB zunächst den Antrag auf Vertagung unterstützt und sich, als dieser abgelehnt worden sei, bei der Abstimmung über die Vergabe enthalten. Leider habe es bis zuletzt keinen westeuropäischen Bewerber gegeben. „Daher sah die große Mehrheit des EOC keine Alternative, als das Angebot des weißrussischen NOK anzunehmen”, so Vesper weiter. Das niederländische NOK hatte seine Bewerbung 2015 aus finanziellen Gründen zurückgezogen.
Weißrusslands Staatspräsident Alexander Lukaschenko, der sein Land seit 1994 mit harter Hand regiert, sagte vor der Versammlung: „Sie können auf Weißrussland zählen.” Er forderte, dass mehr Wettkämpfe der Europaspiele Qualifikationen für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sein sollten. Weißrussland steht öffentlich wegen Menschenrechtsverletzungen im Lande in Kritik stellen.
Die ersten Europaspiele hatten 2015 in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, stattgefunden. Damals war die Vergabe angesichts der politischen Situation in der früheren Sowjetrepublik von Menschenrechtlern scharf kritisiert worden.