ich danke Dir für Deine lieben Worte! Die Erinnerungen, die Du mir schreibst, rühren mich zu Tränen. Es war damals wirklich eine schwere Zeit für mich, an die ich noch oft zurückdenke. Vielleicht hätte ich, so jung wie ich war, nicht in den großen Fünf-Personen-Haushalt nach Schweinfurt eingeheiratet, wenn Du nicht gewesen wärst. Aber ich hatte mich nicht nur in meinen Mann Edmund, sondern auch in Dich verliebt und zwei Menschen geheiratet. Meine eigene Mutter verlor ich im Alter von drei Jahren. Ich bekam eine gute zweite Mutter, die mich aber nicht immer verstand. Ich hatte nicht viele Freiheiten und besonders wenn ich lesen wollte, musste ich stattdessen immer kleine Arbeiten verrichten. Doch die von meiner Stiefmutter auch erfahrene Liebe und Sorge wollte ich an Dir wiedergutmachen und – manches wollte ich anders machen.