Wo war Lange? Er lag nur 1:36 auf die Spitze zurück, war 15 und damit auf dem Rad zunächst mit dem Kontakt zu den Toprängen - so, wie er es geplant hatte. Kienle und Sanders, die nach dem Schwimmen lange Zeit das Rennen bestimmten, hatten über sechseinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze.
Nach einigen noch eher verhaltenen Kilometern drehte Kienle auf, bildete schnell zusammen mit Landsmann und Lange-Trainingspartner Boris Stein und Sanders eine Dreiergruppe, die sich kontinuierlich nach vorne arbeitete. Nach gut 30 Kilometern lagen die ersten 30 Fahrer lediglich 68 Sekunden auseinander. Frodeno war vorn mit dabei, Lange lag ebenfalls zunächst noch gut.
Immer wieder wechselte die Führung, das Tempo war brutal hoch. Dafür sorgten vor allem Kienle und Sanders. Nach anderthalb Rennstunden drehten sie weiter auf. Kienle, der Elegante auf dem Rad, und Sanders, der mit weniger Technik, aber brachialer Kraft in die Pedale trat. Ein Kraftaufwand, der sich bei beiden zumindest im Kampf um den Sieg rächen sollte.