
Die Kieler waren als Außenseiter in die Partie gegangen. Sie spielen seit Monaten holprig und klagen über Verletzungsprobleme. Regisseur Duvnjak kam trotz einer schmerzhaften Überlastung der Patellasehne im Knie zum Einsatz. Seit Wochen schiebt er die notwendige Operation hinaus. Als Herz und Hirn der Mannschaft will der THW nicht auf ihn verzichten. Seine Bedeutung erwiese er erneut im Finale.
Weil der erfolgsverwöhnte THW in dieser Bundesliga-Saison kaum noch über realistische Chancen auf den Gewinn der Meisterschale verfügt, hatte er den Pokalsieg als Aufgabe von höchster Priorität eingestuft. Trainer Alfred Gislason hatte seine Mannschaft optimal auf den Favoriten eingestellt.
Im Halbfinale am Vortag hatten die Flensburger eine Demonstration der Stärke abgeliefert. Mit 33:23 deklassierte die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes den deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen. Die Mannheimer laufen Gefahr, allmählich einen dauerhaften Schaden zu erleiden. Zum vierten Mal nacheinander und zum fünften Mal seit 2011 wurden sie im Halbfinale von den Norddeutschen gestoppt.