Florian Evenbye und Verena Leidl werben gerade auch unter beeinträchtigten Studenten dafür, die Chance wahrzunehmen, ein Semester im Ausland zu verbringen. „Viele denken, dass dies nicht möglich wäre“, sagt Evenbye. Lassen sie sich auf das Abenteuer ein, sind sie überrascht, dass es im Ausland teilweise einfacher als in Deutschland ist, mit Handicap zu studieren: „Das gilt vor allem für Spanien und die skandinavischen Länder.“
Was Spanien anbelangt, kann Susanne Stedtfeld nur bestätigen, dass dort ganz anders mit behinderten Menschen umgegangen wird als hierzulande. Nach ihrem Abitur 2013 war die junge Frau ein ganzes Jahr in Südspanien. Sie arbeitete auf einem Gestüt, was problemlos möglich war. Entsprechend optimistisch schaut sie ihrem Auslandsstudium entgegen. Wobei es besonders interessant für sie wäre, einmal in eine spanische Schule hineinzuschnuppern. In deutschen Schulen machte sie als Praktikantin nicht immer gute Erfahrungen. Zwar gab es bisher weder in Förder- noch in Hauptschulen Probleme mit den Kindern: „Doch einige Lehrer rieten mir aufgrund meiner starken Sehbehinderung vom Lehrberuf ab.
“ Stedtfeld versucht, solche Kommentare zu ignorieren. Gerade weil sie weiß, wie es ist, mit einem Handicap zu leben, möchte sie später einmal Kinder mit Beeinträchtigung unterrichten.