Bundespräsident Joachim Gauck ging im vergangenen November mit gutem Beispiel voran: Er hat allen deutschen Medaillengewinnern der Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio das Silberne Lorbeerblatt verliehen, ohne zwischen den Sportlern mit und ohne Handicap zu differenzieren.
„Diese Ehrung macht weit nach außen deutlich, wie fortgeschritten wir in Würzburg sind“, sagte auch der Präsident des Verbandes der Würzburger Sportvereine, Christoph Hoffmann: „Das ist die Spitze dessen, was in unserer Stadt seit Jahren in Sachen Inklusion und Integration geleistet wird.“
Zwei Jahre hartes Training
Aufgrund einer Autoimmunerkrankung, die ihre Organe angreift, lebt Franziska Liebhardt seit acht Jahren mit einer neuen Lunge und seit 2012 mit einer gespendeten Niere. Weitere Folge der Krankheit ist eine halbseitige Spastik, wegen der sie als Behindertensportlerin gilt. Zwei Jahre lang hat sie ihre Wahlheimat Würzburg verlassen, um sich bei Bundestrainerin Steffi Nerius in Leverkusen auf die Paralympics vorzubereiten. Die harte Arbeit hat sich gelohnt: Gold im Kugelstoßen mit der Weltrekordweite von 13,96 Metern und Silber im Weitsprung brachte sie aus Brasilien mit.