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WÜRZBURG
Giselas heile Welt: „Schafft erst mal was“
Giselas heile Welt:  Von Lidl lernen       -  _
Gisela Schmidt
Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:36 Uhr

Man kann ja viel anstellen an einem freien Samstag. Die Steuererklärung machen zum Beispiel. Oder die Kolumne schreiben. Oder den Schreibtisch aufräumen. Oder, oder, oder . . .

Man kann aber auch, was der Mann an meiner Seite und ich am vergangenen Samstag getan haben, zur „Refugees welcome“-Demo gehen. Da laufen dann weit über 1000 Menschen durch die Stadt, um ein Zeichen zu setzen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.

Noch viel mehr Leute stehen am Straßenrand. Manche applaudieren, manche nicken anerkennend, manche schütteln missbilligend den Kopf, einige schimpfen, weil die Straßenbahn anhalten muss.

Und dann ist da noch dieser ziemlich wütende männliche Mensch im viagrafähigen Alter, der schreit, wir sollten, aus welchen Gründen auch immer, „nach Rosenheim“ gehen. „Aber dafür seid ihr ja zu faul“, brüllt er. Dann nennt er uns „Heuchler“, und würde nur zu gerne jedem einzelnen Demonstranten seine tief empfundene Missbilligung ausdrücken. Weil seine Stimmkraft jedoch umso schwächer wird, je mehr seine Gesichtsfarbe der einer reifen Tomate ähnelt, gelingt ihm das nicht.

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