
Früher ging man zum Arzt, wenn man krank war. Heute konsultiert man Facebook. Besonders an langen, verregneten Wochenenden schlagen hier Massen von Fotos auf mit Pusteln an allen möglichen Körperteilen, Schnittverletzungen, Verbrühungen und anderen Unappetitlichkeiten.
„Mein Katze had mich gebisen“, schreibt da ein Stubentiger-Halter, der zu dem überproportional hohen Prozentsatz der Nutzer des sozialen Netzwerks gehört, der mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß steht. „Das dut sauwe. was soll ich tuhn?“ Garniert ist der Text mit dem Bild eines bläulich-roten, kurz vor der Explosion stehenden Zeigefingers.
Die Ratschläge der omni-kompetenten Facebook-Gemeinde sind vielfältig. Während die Pessimisten dem Verletzten einen baldigen und qualvollen Tod prophezeien, raten die Optimisten zu Spülungen der Wunde wahlweise mit Waschbenzin oder Kamillentee. Dann werden homöopathische Globuli empfohlen. Es folgen Tipps zur Anwendung diverser verschreibungspflichtiger Medikamente. Begründung: „Mein Kuseng hat sein Finger in ner Leiter geklemmt und des hat geholfen.