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WÜRZBURG
Gehörlos: Ausgegrenzt durch das Leben in zwei Welten
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:48 Uhr

Laut dem Deutschen Gehörlosenbund sind etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung in Industrienationen von Gehörlosigkeit betroffen. Erworbene oder angeborene Taubheit kann eine Folge von Viruserkrankungen oder Kinderkrankheiten sein.

Gehörlose Eltern sprechen mit ihrem Kind meist in Gebärdensprache. Gebärdensprache ist für ein CODA-Kind also die Muttersprache. Wenn das Kind hörende Großeltern oder Geschwister hat oder früh in einer Krippe oder einem Kindergarten ist, wird es schnell verstehen, mit wem es sprechen und mit wem es gebärden soll. Das Kind wird die Lautsprache so ebenfalls lernen. „Es wächst dann bilingual, also mit zwei Sprachen, auf.“

Doch nicht alle gehörlosen Familien haben Kontakt zu Hörenden. CODA-Kinder aus diesen Familien brauchen Frühförderung, um die Lautsprache zu lernen. Erste Anlaufstelle ist auch hier die Dr.-Karl-Kroiß-Schule. Die Frühförderin kommt zwei Mal in der Woche in die Familie und macht spezielle Übungen mit dem Kind, um die Sprachentwicklung zu fördern. Spätestens wenn das Kind in den Kindergarten kommt, wird es verstehen, dass es mit Hörenden sprechen soll, da sie Gebärden nicht verstehen und umgekehrt, mit Gehörlosen gebärden.

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