
Voller Empathie und Enthusiasmus hält Konstantin Wappler im Prolog das Plädoyer des studierten somalischen Berufs-Piraten Ultimo, während Alexander Sichel souverän zwischen seinen Rollen als Pianist, Mädchen und in die Handlung eingreifender Stückautor wechselt.
Ganz starke Akzente setzt Angelika Flagner mit Gitarre und vor allem ihrer betörend-klaren Stimme, mit der sie Liedern wie „Imagine“ von John Lennon und „Zombie“ von The Cranberries eine ganz eigene Sogwirkung verleiht. So ist es die Kombination aus spielstarkem und harmonischem Ensemble, klugem Text und durchdachtem Inszenierungskonzept, die die These vom spröden zeitgenössischen Theater mehr als widerlegt. Mit dieser umjubelten Premiere bietet die Theaterwerkstatt mehr als eine Alternative zum Fußball-Wahnsinn.
„Die lächerliche Finsterns“ von Wolfram Lotz wird bis zum 9. Juli in der Würzburger Theaterwerkstatt gespielt. Karten-Tel. (09 31) 5 94 00.