Am Montag, 10. Oktober folgt, der fast zeitgleich entstandene DDR-Film Das Beil von Wandsbek (Falk Harnack, DDR 1950, 108 Min., nach einem Roman von Arnold Zweig). Hamburg 1934: vier zum Tod verurteilte Kommunisten sollen gehenkt werden, doch der Henker des Zuchthauses ist erkrankt. Ersatz findet sich in dem Schlachtermeister Teetjen (Erwin Geschoneck), der gerade in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt und zusätzliches Geld gut gebrauchen kann. Geheimhaltung war vereinbart, doch Teetjens Henkertätigkeit spricht sich herum, seine Kunden sind entsetzt, seine Frau erhängt sich . . . . Der Film Harnacks, der selbst im Widerstand gegen das „Dritte Reich“ aktiv war, wurde in der DDR heftig kritisiert und nach wenigen Wochen aus den Kinos genommen, weil er angeblich Mitleid mit den Tätern wecke.
Am Montag, 17. Oktober ist Le silence de la mer (Das Schweigen des Meeres) von Jean-Pierre Melville zu sehen (F 1949, 84 Min., frzOmenglU). Frankreich im Zweiten Weltkrieg: ein deutscher Offizier wird im Haus eines alten Franzosen und seiner Tochter einquartiert. Aus Protest sprechen sie mit ihm kein Wort, während er über deutsche und französische Kultur monologisiert.