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WÜRZBURG
Flüchtlinge feuern die Wölfe an
Willkomme Abwechslung: Flüchtlinge bejubeln in der s.Oliver Arena den Heimsieg der Rimparer Wölfe in der 2. Handball-Bundesliga.
Foto: D. Peter | Willkomme Abwechslung: Flüchtlinge bejubeln in der s.Oliver Arena den Heimsieg der Rimparer Wölfe in der 2. Handball-Bundesliga.
Lukas Will
Lukas Will
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:32 Uhr

Bei dem Handball-Spiel der Rimparer Wölfe gegen die HSG Nordhorn-Lingen am Samstagabend waren auch 28 Flüchtlinge unter den Zuschauern in der s.Oliver Arena. Eigentlich hatten die Wölfe für das Zweitliga-Heimspiel sogar bis zu 60 Freikarten für Asylbewerber locker gemacht, doch mussten einige auf dieses Ereignis verzichten.

„Zwanzig von ihnen wurden erst gestern weiterverteilt“, sagt Heribert Strykowski, der als Caritas-Flüchtlingsberater eine Gruppe aus der Notunterkunft der Erlöserschwestern zum Spiel begleitete. „Dabei hatten sie sich sehr darauf gefreut, ein paar hatten auch die Organisation für heute übernommen und können nun nicht dabei sein“, erklärt Strykowski. Auch von der anderen Gruppe, die vom Technikum am Heuchelhof kam, fehlten einige. „Zwei Familien wurden am Wochenende weiterverteilt, die Afrikaner bei uns hat die Grippe erwischt“, sagt Betreuer Christian Lehmann.

„Das ist schade, aber man kann es eben nie vorher wissen“, meint der Student. Gerne würde man auch mal Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße mitnehmen, dort sei die Organisation aber noch schwieriger. „Die Flüchtlinge, die im Landkreis untergebracht sind, hätten wir auch gerne mal bei so was dabei, aber da ist es mit dem Transport eben recht kompliziert“, merkt Strykowski an.

Für die Asylbewerber, die das Spiel anschauen können, sei es immer ein Highlight, sagt Strykowski. „Sehr, sehr gut“, sagt der Syrer Fahid Al Hag Ahmad lächelnd auf die Frage, ob ihm der Abend gefalle. Mit Klatschpappen in den Händen feuern er und die anderen Flüchtlinge begeistert die Wölfe an und bejubeln jedes Tor des späteren 21:18-Heimsiegs. Eine Einladung wie diese sei eine sehr willkommene Abwechslung, sagt Lehmann. „Gerade in den Notunterkünften haben die Flüchtlinge nichts zu tun, als zu warten“, so der Betreuer.

Das Lächeln im Gesicht der Leute

„Es freut uns, wenn wir mit Kleinigkeiten helfen können“, sagt Wölfe-Geschäftsführer Daniel Sauer. „Schön, wenn wir damit ein Lächeln in das Gesicht der Leute zaubern können.“ So könnten die Flüchtlinge einmal auf andere Gedanken kommen. Die Idee zu der Aktion hatte Michael Jodl von der Kommunikationsagentur „Die Gebrüder Krimm“. Auf kurzem Dienstweg war die wohltätige Aktion schnell mit den Wölfen vereinbart, die Distelhäuser Brauerei sponserte Getränkegutscheine.

Sauer gehe es darum, die gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, die man als größerer Sportverein in der Region habe. „Man hat als Verein die Möglichkeit, Botschaften nach außen zu tragen.“ Daher wolle er zeigen, dass die Flüchtlinge hier willkommen sind und damit auch ein Zeichen setzen.

 
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