Dass die Filmtage zur Eröffnung des neuen Central-Kinos in den zwei Sälen im Gewölbekeller auf dem Bürgerbräu-Gelände laufen, ist für den Romanisten und Mit-Organisator Prof. Richard Schwaderer eines von zwei „glücksverheißenden Vorzeichen“. Das andere ist der Dokumentarfilm „Fuocammare“ („Seefeuer“) von Gianfranco Rosi – er hat bei der Berlinale 2016 den „Goldenen Bären“ gewonnen und die Programm-Macher in Würzburg haben ihn aktuell aufgenommen. Über ein Jahr lange lebte Filmemacher Rosi auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Er filmte Einheimische, Fischer, Ärzte, Rettungshelfer – ohne ihre Einsätze zu kommentieren. An kaum einem anderen Ort ist die Flüchtlingstragödie so greifbar und dramatisch. Damit setzen die Würzburger Filmtage auch eines der zentralen Themen der Zeit auf die Agenda, mit denen sich Italien – neben der sozialen Spaltung und dem politischen Werteverfall im Land – konfrontiert sieht.
WÜRZBURG
Filmtage: Kino-Neustart führt nach Italien
Themen & Autoren / Autorinnen