
Ancelottis Zeit bei Bayern endete nach 15 Monaten mit einer historischen Pleite, nach der schnell Endzeitstimmung rund um den Trainer aufgekommen war. Mit stoischer Miene hatte der 58-Jährige, dessen Vertrag bis 2019 lief, in der Nacht den bedrohlichen Worten gelauscht, die sein Sitznachbar Rummenigge nach dem Zerfall des deutschen Meisters im Prinzenpark wählte.
„Ich denke, das, was wir heute Abend gesehen haben, war nicht Bayern München”, sagte der Vorstandschef in seiner kurzen Ansprache beim vereinsinternen Bankett im Teamhotel. Die Stimmung am Vorstands- und Präsidiumstisch wirkte eisig.
Direkt nach dem 0:3 (0:2) gegen die Highspeed-Fußballer von Paris St. Germain um die sündhaft teuren und herausragenden Turbostürmer Neymar und Kylian Mbappé hatten die Münchner Bosse das Stadion bedrückt, verstört und auch sprachlos verlassen. Aber nach der höchsten Vorrundenniederlage in 21 Jahren Champions League wollte die Führung nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Dieser 27. September 2017 war ein Einschnitt, der ein „Weiter so” nicht mehr zuließ.