Ebenfalls kaum zu übersehen ist die blaue Lindenholz-Stele von Thomas Hildenbrand, die mit der nur halb verhüllten „Madonna“ sowie drei versilberten Fischen deutlich religiöse Züge trägt. Sie ist wirkungsvoll platziert vor zwei quadratischen Bildern, Gerda Ecks blauem Fotodruck „Leichtsein der Erde“ und Elvira Lantenhammers kraftvoll abstraktem „siteplan“ („Lageplan“), der zwischen Schwarz und Weiß grelle Farbakzente setzt. An die teils grauenvollen Bilder von Francis Bacon erinnert Hans Krakaus schreiende Figur, die auf den Handflächen einen Schädel und ein Embryo trägt. Auf die Tradition nimmt auch Wieland Jürgens Bezug: Er stellt der „Eva“ von Ludwig Cranach d. Jüngerem ein in coolen Linien gezeichnetes Playgirl zur Seite, das sich an Evas Baum wie an einer Tabledance-Stange empor räkelt.
WÜRZBURG
Farbenpracht - mal laut, mal leise
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