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BRÜSSEL/STRASSBURG
Europawahl: Was uns die EU gebracht hat
An diesem Sonntag ist in Deutschland die Europawahl. Wir zeigen, welche Vor- und Nachteile uns die EU bisher gebracht hat.
EU-Flagge       -  Auf der Flagge der EU leuchten zwölf Sterne. Foto: Marijan Murat/dpa
| Auf der Flagge der EU leuchten zwölf Sterne. Foto: Marijan Murat/dpa
dpa/aug
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:33 Uhr
Viele Bürger sehen die EU als Monsterbürokratie mit hoch bezahlten Beamten. In den vergangenen Jahren hat sich eine zunehmend anti-europäische Stimmung unter den 500 Millionen Bürgern der Staatengemeinschaft verbreitet.

In der Tat regelt die 1957 gegründete Europäische Union inzwischen immer mehr Details im Leben der Europäer. Dabei ist sie eine Art politischer Dienstleister: Brüssel hat bequemes Reisen ohne Grenzkontrollen ermöglicht, ist zuständig für eine stabile Währung und macht es möglich, dass Bürger sich auch im EU-Ausland Arbeit suchen können.

Den Errungenschaften der EU stehen aber auch teils absurde Einmischungen ihrer Bürokratie gegenüber - vom Ölkännchen bis zur Krümmung der Gurke.
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FRIEDENSSICHERUNG:
Heute ist für viele Europäer der Frieden eine Selbstverständlichkeit - und ist doch auf dem Fundament der Europäischen Union gebaut. 2012 erhielt die EU dafür den Friedensnobelpreis. Aktuell fühlen sich viele Europäer durch die Krise in der benachbarten Ukraine bedroht.
Die EU spielt auch dort eine friedenspolitische Rolle - ebenso wie an anderen Krisenherden in aller Welt, etwa im Nahen Osten oder in Atom-Verhandlungen mit dem Iran. Die EU ist dabei Geldgeber, bildet Polizisten aus oder stellt militärische Berater.
Doch in der Außenpolitik fällt es den EU-Staaten oft schwer, mit einer Stimme zu sprechen - zu verschieden sind ihre nationalen Interessen. Dem früheren US-Außenminister Henry Kissinger wird das Bonmot zugeschrieben, er wisse nicht, welche Telefonnummer er anrufen sollte, um mit Europa zu sprechen.

EUROKRISE:
Die Überwindung der Euro-Schuldenkrise gilt als große Gemeinschaftsleistung Europas. Seit 2010 haben die Euro-Staaten milliardenschwere Rettungsschirme (EFSF und ESM) gegründet, um Krisenstaaten finanziell unter die Arme zu greifen.
Fünf Länder - neben Griechenland auch Irland, Portugal, Spanien und Zypern - erhielten Hilfspakete. Inzwischen hat sich die Lage gebessert. Die Anleger kaufen wieder Papiere der Krisenländer, weil sie wissen, dass die Europartner, allen voran Deutschland, hinter dem Euro stehen.
Doch bei der Bewältigung der sozialen Folgen der Krise tut sich die EU schwer. Die Arbeitslosigkeit in Südeuropa ist hoch, fast jeder vierte ist in Spanien und Griechenland ohne Job. Bei Protesten machen enttäuschte Bürger die Sparpolitik der EU dafür verantwortlich.

BANKEN-KONTROLLE:
Nie mehr sollen Banken mit riskanten Geschäften Europa an den Rande des Abgrunds bringen - so lautet die Lehre aus der Krise. Dafür sollen bessere Kontrollen sorgen. Von November 2014 an wird es eine zentrale Bankenaufsicht («Single Supervisory Mechanism»/SSM) unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) geben, die die 130 größten und wichtigsten Banken im Euroraum direkt überwacht.
Von 2016 an greifen...
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