
Ein Trostpflaster von 350 Euro blieb Enser-Bönisch, dessen Enttäuschung schnell der Freude darüber wich, dass die lädierte Schulter gehalten und er im ersten Satz (6:2) Tennis vom Feinsten geboten hatte. Schuhmanns Tag schien nach souveränem Auftritt im Halbfinale gegen Patrick Ostheimer (TVA Aschaffenburg) plötzlich gebraucht. Enser-Bönisch trumpfte mit Netzattacken, knallharten Grundschlägen und einer bärenstarken läuferischen Leistung auf, als hätte es das kräftezehrende Halbfinale nicht gegeben. „Ich habe alles verlernt“, tat Schuhmann seinem Unmut kund – wohl wissend, dass abwarten manchmal hilft. Tatsächlich, nach gewonnenem zweiten Satz (6:2) verlief auch der folgende mit 6:0 deutlich für ihn.
Bei den Frauen behielt diesmal die Jugend die Oberhand. Zehn Jahre Altersunterschied liegen zwischen der Siegerin Anne Knüttel (WB Würzburg) und sowohl ihrer Final- als auch Halbfinalgegnerin. In der Vorschlussrunde setzte sich Knüttel gegen Aline Schaudt durch, ihre Mannschaftskameradin in der zweiten Bundesliga, die noch mit Trainingsrückstand zu kämpfen hat. Im Finale besiegte Knüttel Ines Kertesz (SB Versbach) ungefährdet mit 6:1, 6:1 und strahlte über das ganze Gesicht, damit ihrer Pokalsammlung einen weiteren hinzuzufügen.