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BERLIN
EM-Kader: Vier Neulinge im Aufgebot
Vom 10. Juni an ist Frankreich Schauplatz der Fußball-Europameisterschaft 2016. Mit 27 Spielern startet Bundestrainer Joachim Löw in die Vorbereitung. Unter ihnen sind auch einige Debütanten.
EM-Kader: Vier Neulinge im Aufgebot       -  Bundestrainer Joachim Löw während der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des EM-Kaders in der Französischen Botschaft in Berlin.
Foto: dpa | Bundestrainer Joachim Löw während der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des EM-Kaders in der Französischen Botschaft in Berlin.
Achim Muth
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:26 Uhr
Ohne das Pathos früherer Jahre, als für eine Nominierung schon mal im Luis-Trenker-Outfit die Zugspitze erklommen wurde, aber mit zahlreichen Überraschungen ging in der französischen Botschaft in Berlin die Bekanntgabe des EM-Kaders über die Bühne. Bundestrainer Joachim Löw berief neben 14 Weltmeistern mit Julian Brandt (Leverkusen, 20 Jahre), Joshua Kimmich (Bayern München, 21), Julian Weigl (Dortmund, 20) und Torhüter Bernd Leno (Leverkusen, 24) gleich vier Neulinge ins Aufgebot. Der Schalker Leroy Sané (20) hat immerhin schon einmal Länderspielluft geschnuppert.

  • Zum Nachlesen: Unser Liveticker zur Bekanntgabe des EM-Kaders

Mit Matthias Ginter, Christoph Kramer, Ron-Robert Zieler und Erik Durm verzichtete der Bundestrainer auf vier Akteure aus seinem Weltmeister-Kader. Kevin Großkreutz hatte er bereits Anfang des Jahres ausgemustert. „Da stößt man natürlich auf eine große Enttäuschung“, sagte der Bundestrainer über die Telefonate mit diesen Spielern, „aber die Tür zur Nationalmannschaft ist für sie nicht zu. Sie sollten das aber auch zum Anlass nehmen, um die eigene Leistung zu reflektieren.“

Bei der Vorstellung unweit des Brandenburger Tores gewährte Joachim Löw einen Einblick in seine Welt der Entscheidungsfindung. So ist für den 56-jährigen Schwarzwälder nicht nur die fußballerische Klasse maßgebend, „auch Persönlichkeit und das Auftreten auf und neben dem Platz sind wichtig“, so der Bundestrainer. Bei einem Turnier wie der Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) sei es entscheidend, „dass wir eine Einheit bilden und ein bedingungsloses Miteinander schaffen. Das hat uns immer stark gemacht“.

Der vierte Stern muss her

Löws Credo wiederholte er auch am Pariser Platz: „Das Kollektiv ist wichtiger, als jeder einzelne Spieler.“ Der Coach ist sich sicher, dass er mit diesen Spielern das erreichen kann, was Frankreich im Jahr 2000 und Spanien im Jahr 2012 vorgemacht haben: Als Weltmeister auch Europameister zu werden. „Wir sind selbstbewusst, aber nicht überheblich“, sagte der Bundestrainer, „wir sind stark, aber nicht unschlagbar.“ Das Ziel sei der Titel, ergänzte Teammanager Oliver Bierhoff, „der vierte Stern muss auch hier her“. Zuletzt war die Nationalelf 1996 in England Europameister geworden, davor 1972 und 1980.

Im Trainingslager im Tessin soll ab 24. Mai die Basis für den Erfolg gelegt werden. Mit dabei wird dann auch Kapitän Bastian Schweinsteiger von Manchester United sein. Der mit 31 Jahren älteste Spieler im Kader hatte zuletzt massive Verletzungsprobleme. Für seinen Klub hat er in der Premier League in diesem Jahr nur zwei Einsätze absolviert. Löw glaubt aber daran, dass es sein „emotional leader“ zum Turnier schafft. „Er ist voll belastbar, wir standen zuletzt ständig in Kontakt.“

Warten auf Podolski und Kroos

Mit dabei ist auch der ewige Lukas Podolski, mit 127 Länderspielen der Akteur mit der meisten Erfahrung, aber wahrscheinlich auch derjenige mit den meisten Vorbehalten bei den Fans. „Lukas ist eine Persönlichkeit, aber er hat auch einen sportlichen Wert für die Mannschaft, auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen“, sagte Löw mit einem kleinen Seitenhieb auf die Kritiker. Podolski wird erst später zum Team stoßen, er steht mit Galatasaray Istanbul am 25. Mai im türkischen Pokalfinale. Auf Toni Kroos muss Löw noch länger warten, er bestreitet mit Real Madrid das Champions-League-Finale am 28. Mai.

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