
Die besondere Beziehung des aus Mitgliedern der deutschen Philharmonie in Prag und Musikern aus Karlsbad und Schlesien in der Domstadt gegründeten Orchesters zur Industriestadt Schweinfurt liegt natürlich vor allem in der Hilfe durch die Industriellenfamilie Schäfer begründet. Georg Schäfer unterstützte das Orchester finanziell und bot darüber hinaus Auftrittsmöglichkeiten. Die waren damals begehrt. Die Bamberger Dankbarkeit für diese Hilfe hat sich zu einer engen Freundschaft entwickelt, die bis heute anhält und beidseitig gelebt wird.
Der Schweinfurter Theaterleiter Christian Kreppel spricht bei den Symphonikern immer von einer ganz besonderen Beziehung, „von einer Ehre, dass dieses Orchester bei uns spielt.“ Anekdoten gibt es aus den sieben Jahrzehnten reichlich, sie alle illustrieren die partnerschaftliche Verbundenheit. Mitte der 2000er Jahre gab es zum Beispiel eine Versammlung einer rechtsextremen Partei im von den Symphonikern in Bamberg genutzten Konzertsaal an der Regnitz. Sie konnten nicht proben, riefen in Schweinfurt an, Christian Kreppel stellte sofort sein Haus zur Verfügung. Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser genehmigte ohne viel Federlesen Überstunden, die Kantine wurde geöffnet, die Bühnentechniker kamen, das Orchester konnte proben und die Schweinfurter Theatermitarbeiter durften lauschen.