
Was ist gut, was ist böse, was ist richtig, was falsch? Um diese Frage kreist Juli Zehs im Oberstufen-Milieu eines Gymnasiums angesiedelter Romanerfolg „Spieltrieb“ aus dem Jahr 2004. Regisseurin Christina Katarina Strobel hat Bernd Studlars Bühnenversion diese Stoffes in der Würzburger Theaterwerkstatt inszeniert – und mit einem phantastischen Darsteller-Team zu einem packenden Theaterabend werden lassen.
Dabei liefert das Stück durchaus Material für kontroverse Diskussionen, führt es doch eine zeitgenössische „Jugend ohne Gott“ vor Augen, der Moral nichts, die moderne Spieltheorie dagegen alles gilt. Als radikaler Vertreter dieser Spieltheorie entpuppt sich der neue Mitschüler Alev (Luis Leisterer), ein eiskalter, aalglatter und eloquenter Machtmensch. In der hochintelligenten Außenseiterin Ada (Leonie Flöttmann) findet er die passende Mitspielerin für seine perfide Überführung der angelesenen Theorie in die schulische Praxis. Sie schaffen sich eine Welt, in der sie das Sagen haben und die Regeln aufstellen.