Der Würzburger Arzt und Japanforscher Philipp Franz von Siebold, der Anfang des 19. Jahrhunderts in Nagasaki Schüler um sich scharte, wäre sehr zufrieden gewesen: Zehn Professoren der dortigen Medizinischen Hochschule trafen sich mit ihren Würzburger Kollegen, um Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit auszuloten. Nach einer Konferenz in Nagasaki im vergangenen Jahr sollten nun konkrete Forschungsvorhaben geplant und gemeinsame Teams bestimmt werden.
Ziel ist dabei, die Würzburger Kompetenz in moderner Bildgebung, Nuklearmedizin sowie Stammzellforschung und Stammzelltherapie mit den jahrzehntelangen Erfahrungen der Strahlenspezialisten aus Japan zu kombinieren, teilt die Würzburger Siebold-Gesellschaft mit.
Mit der Medizinischen Hochschule in Nagasaki konnten die Würzburger einen hochkarätigen Partner finden, schon allein wegen des renommierten und weltweit einzigartigen Atomic Bomb Diseases Institute. Dieses beschäftigt sich seit Jahrzehnten nicht nur mit den medizinischen Folgen des verheerenden Bombenabwurfs, sondern unterhält auch eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen in der Ukraine und Weißrussland (Tschernobyl-Unfall) sowie in Fukushima.