
In Kärnten, an der Grenze zu Slowenien, trifft der Ich-Erzähler, dessen Nähe zum 1942 geborenen Peter Handke nicht zu übersehen ist, zwischen 1936 und 1942 seine Familie, die Großeltern, seine Mutter und deren Geschwister. Es verweben sich familiäre und politische Geschichte: der Annexion Österreichs 1938 folgt die Partisanenbewegung der slowenischen Minderheit in Kärnten gegen die Nationalsozialisten. Es verweben sich auch die Genres: Prosa und Drama verschwistern sich zu einem sprachmächtigen Text, den die größte Kunst des Schreibens auszeichnet, die Einfachheit. „Immer noch Sturm“ zitiert den Ausspruch von Shakespeares Lear auf der Heide – hier das Jaunfeld mit seinen Apfelbäumen, von deren Ernte die Vorfahren des Erzählers unter anderem lebten. Erinnerungen durchmischen sich mit Geträumtem und beschwören kraft der Poesie Gestalten hervor, die wirklich-unwirklich die Szene bevölkern. Diese europäische Region, das zeigt der Blick zurück auf die letzten Jahrhunderte, hat ihre Konflikte nicht zu Ende gebracht.
Vorverkauf ab 5. März, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de