Heuer war es ein Teil-Striptease zu Joe Cockers Song „You can leave your hat on“, der das Publikum in Begeisterung versetzte. „Allein das Ausziehen eines Handschuhs kann schon zu einem erotischen Feuerwerk werden“, kündigte die Moderatorin an. Die Flötistin zündete dieses Feuerwerk dann aber mit ihrem Strumpf.
Von der Rumba, die Melancholie und Leidenschaft verbindet, über den Galopp, einen lebhaften Volkstanz im Zweiviertel-Takt bis hin zum Bolero von Maurice Ravel – schon nach den ersten Stücken hatten die Musiker das Publikum auf ihre Seite gebracht. Spätestens aber bei der Samba fingen sogar die Kulissen auf der Bühne an mit zu schwingen.
Die düstere, depressive Stimmung eines Dimitri Schostakowitsch brachte die Kapelle ebenso perfekt zum Miterleben wie die Erotik eines Holzschuhs beim Walzer aus Albert Lortzings Oper „Zar und Zimmermann“. Und was ist der „vertikale Ausdruck einer horizontalen Begierde, legitimiert durch Musik?“ Der Tango natürlich, der die Musiker veranlasste zu verraten, dass auch ihre Bürgermeisterin gerne tanzt. Die gab das unumwunden zu, „glücklicherweise habe ich auch einen Mann, der gerne tanzt, aber mit einer Rose im Mund hat er mich noch nie aufgefordert“, witzelte sie.