Vor der Partie stiefelte Claus Reitmaier noch wort- und grußlos an seinem alten Fußball-Kumpel vorbei, der sich in diesem Moment, in dem der Torwarttrainer von Fortuna Düsseldorf in Spucknähe war, gerade zu seiner Bank umgedreht hatte. Nach dem Schlusspfiff herzte Bernd Hollerbach seinen Spezi dann innig. Zwar hat der Trainer des FC Würzburger Kickers in seiner Profilaufbahn nie gemeinsam mit Reitmaier gekickt, und auch als Trainer hatten die beiden nie denselben Arbeitgeber – aber natürlich kennt man sich, wenn man aus derselben Stadt stammt und ausgezogen ist aus der fußballerischen Provinz in die große weite Welt der Bundesliga und internationaler Wettbewerbe.
Nun also kehrte der 52-jährige Reitmaier mit den Rheinländern zurück an den Dallenberg in seiner Geburtsstadt, wo er Anfang der Siebziger das Kicken gelernt hatte. Und auch falls tatsächlich am Sonntagnachmittag zwei Herzen in seiner Brust geschlagen haben sollten und er im Vorfeld gemeint hatte, „wenn's am Ende ein Punkt werden sollte, wäre ich nicht unzufrieden“, so war seine Erleichterung nach dem torlosen Remis spürbar. Da stand er in Fußballschuhen und in kurzer Hose in dem Raum vor den Kabinen und sagte: „Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach auch ein Riesenglück gehabt.“