Als lebenshungriges Mädchen war Brünglinghaus bereits mit 15 von zu Hause ausgezogen: „Meine Mutter wollte, dass ich Zahntechnikerin werde. Ich aber wollte zum Ballett.“ Mit 18 ging sie auf die Schauspielschule, erst privat in Hamburg, dann nach Zürich, worauf sich ein Vierteljahrhundert mit teils langjährigen Festengagements an vier verschiedenen Theatern anschloss. Am längsten blieb Brünglinghaus am Staatsschauspiel Dresden und am Staatstheater Stuttgart.
Nach ihrer Zeit im mondänen Zürich erlitt die 31-Jährige in Dresden jedoch einen ersten Kulturschock: „Nach der Wende waren die Theater hier leer, die Leute sind lieber gereist oder haben sich ein Auto gekauft. Das verbliebene Publikum hat überall unterschwellige Messages erwartet – echt anstrengend!“ Als Wessi-Frau, noch dazu als Direktimport aus dem superreichen Zürich, habe man sie in Dresden zwar komisch angeschaut. Zum Unmut vieler Kollegen habe sie sich aber trotzdem schnell in die erste Reihe gespielt.