Am kostbarsten ist er jedoch vielleicht, wenn er lebendig mitten im Waldgefüge steht. Denn was ist erst da oben los in der Krone! Eine gute Bienenweide ist der Speierling, und auch ansonsten wird oben in den weitgehend noch unerforschten Baumwipfeln das pralle Leben wogen. Der Waldkenner Peter Wohlleben schreibt von mehreren tausend Tieren aus zirka 250 Arten, die in einem Baum leben. Da sind die Vögel noch nicht mitgerechnet, die momentan unser Ohr erfreuen. Wohlleben erforscht das kollektive Sozialgefüge eines Waldes und wartet in seinem neuesten Buch mit erstaunlichen Informationen auf.
Im Herbst reifen die birnen- bis apfelförmigen Früchte des Speierlings, dessen Samen sich über Vögel und Säugetiere verbreiten. Häufiger seien jedoch Austriebe aus dem Wurzelgeflecht eines Baumes. „Die schmecken den Rehen aber so gut wie unsereins die Schokolade“, weiß Forstwirt Heil. Da bleiben nicht viele der zarten jungen Gewächse stehen.