
Es ist die Szene des Abends nach dem 100-Meter-Finale im Londoner Olympiastadion: Der ausgebuhte Sieger Justin Gatlin fällt vor dem gefeierten Verlierer Usain Bolt auf die Knie. Der frühere Dopingsünder zollt der Lichtgestalt der Leichtathletik seinen Respekt.
Danach zeigte der Jahrhundert-Sprinter Bolt in der Niederlage wahre Größe und nahm Gatlin Sekunden nach dem Showdown in die Arme. „Usain hat mir gratuliert und dann gesagt, du hast hart dafür gearbeitet, und all diese Buhrufe hast du nicht verdient”, erzählte der neue Weltmeister aus den USA immer noch ein wenig gerührt.
Nur drei Hundertstelsekunden trennten die Protagonisten eines irren Abends im 100-Meter-Finale der Leichtathletik-WM, kurz nach dem Zieleinlauf passte kein Blatt Papier mehr zwischen die Rivalen: Der Bronzemann gratulierte dem Goldjungen.