
Übrig blieb Georg Schäfers Kugelfischer mit 9,5 Prozent inländischen Marktanteil, wohingegen SKF, beziehungsweise dessen deutscher Ableger VKF, über 80 Prozent vereinnahmte.
In der Nachkriegszeit wuchs die Stadt geschwind. Oberndorf wurde 1919 mit seinen 4000 Einwohnern, dem Central-Bahnhof und vielen Fabriken eingemeindet. Trotz stark schwankender Arbeitslosenzahlen vergrößerte sich Schweinfurt bis 1931 auf 40 000 Einwohner. Viele fanden in der neuen Gartenstadt ein Zuhause. Dem Bevölkerungszuwachs entsprechend baute die Stadt in dieser Zeit auch die Infrastruktur aus. Es entstanden neue Schulen, Krankenhäuser, Kirchen und Gemeindezentren sowie das Ernst-Sachs-Bad (heute die Kunsthalle). Auch gründeten sich weitere Vereine wie der Evangelische Frauenbund, die DJK und der Hockey-Club.
Zwar schlossen sich zur Verteidigung der Demokratie Sozialdemokraten, Liberale und Vertreter bürgerlicher Parteien 1924 zum Bündnis „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ zusammen, doch hielt das den aufkeimenden Nationalsozialismus nicht auf. So marschierten am zweiten Adventssonntag 1928 etwa zwei Dutzend Braunhemden mit dem Banner „Deutsche kauft nicht bei Juden“ durch die Stadt.