
In der Reihe „Kleine Stadtgeschichte“ des Regensburger Verlags Pustet ist eine Schweinfurter Ausgabe erschienen. Wir stellen die Kapitel in einer Serie vor. Folge 7: Vom Ersten Weltkrieg bis zur Naziherrschaft.
Der Erste Weltkrieg war nach anfänglicher Euphorie für Schweinfurt eine leidvolle Zeit. 731 Bürger waren bis Kriegsende im November 1918 an der Front gefallen. Schon vor der Kapitulation formte sich in Schweinfurt Widerstand gegen den Krieg. Die Arbeiter in der Stadt sagten sich von der SPD los und traten in Parteien ein, die weiter links standen. Die Wut auf die Regierung fand bald jedoch ein anderes Ziel: Wie alle Menschen im Reich sahen die Schweinfurter den Friedensvertrag von Versailles als Demütigung. Die große Revolution blieb nach einigen Unruhen dann doch aus.
Wenig aussichtsreich war die wirtschaftliche Lage in der Weimarer Republik (1918 – 1933). Arbeitnehmer streikten massiv, Arbeitgeber reagierten auf Konjunkturschwankungen mit sofortigen Kündigungen. Hinzu kam, dass die Exporte durch den Versailler Vertrag beschränkt wurden und die Inflation von 1923 das Kapital von Arbeitern und Unternehmen vernichtete. Die Schweinfurter Wälzlager bekamen außerdem immer mehr Konkurrenz, sodass das schwedische Unternehmen SKF im Jahr 1929 die Wälzlagerabteilung von Fichtel & Sachs sowie Fries & Höpflinger komplett aufkaufte.