Weitgehend von den Theaterspielplänen verschwunden sind die Stücke des irischen Dramatikers Seán O?Casey. Ob das Würzburger Theater Chambinzky mit zwei Einaktern aus den Dreißiger Jahren diesen Trend umkehren kann, bleibt fraglich. Einen kurzweiligen Theaterabend bescherte die Inszenierung von Martin Maria Eschenbach dem Publikum am ausverkauften Premierenabend gleichwohl.
Eschenbach löst die beiden Einakter „Der Anfang vom Ende“ und „Ein Pfund abheben“ aus ihrem irischen Hintergrund, betont aber durch deftige Dialektsprachen – fränkisch, sächsisch, norddeutsch – das soziale Milieu in dem die Stoffe wurzeln.
In „Der Anfang vom Ende“ ist es eine ärmlich eingerichtete, bäuerliche Küche, in der sich das Eheaar Darry und Lizzie Berill (Christian Götz und Maria Voigt) über die Aufgabenverteilung in Haus und Hof streitet – und zur Konfliktlösung einen Rollentausch vereinbart: Lizzie geht „die Wiese mähen“, Darry versucht sich zunächst mal am Abwasch. Das kann, man ahnt es schon, nicht gut gehen, zumal der Besuch des nahezu blinden Nachbarn Barry (Andreas Protte) die Situation eskalieren lässt.