Die Ruhe verloren
„Wir haben ein tolles Spiel gemacht“, wusste Neuhaus. „Dass wir nach dem Ausgleich zu viel wollten und die Ruhe verloren haben, ist der einzige Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann.“ Trotz des Ausfalls der beiden Strategen Niklas Hauptmann (Infekt) und Marco Hartmann (Zerrung) dominierten die schnellen Sachsen im Mittelfeld häufig fast nach Belieben und verdichteten den Raum bei Nürnberger Ballbesitz extrem. Teamsenior Andreas Lambertz überraschte mit kreativen Qualitäten und scheiterte per Kopf am Pfosten (29.). So war es bitter, dass Dresden neben den Punkten ganz am Schluss auch noch den bärenstarken Linksverteidiger Philip Heise nach einer Frustaktion mit Roter Karte verlor (90.+3).
Im Club-Mittelfeld hatte Eduard Löwen einen durchgängig gebrauchten Tag erwischt, aber auch Erras und Behrens kamen schwer in die Gänge. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht mit einfachen Abspielfehlern“, sagte Erras, der sich nach seiner 18monatigen Verletzungspause dennoch schon wieder zu erstaunlichen Wegen quält. Köllner beorderte Kevin Möhwald schon nach einer Viertelstunde von der Zehner-Position zurück vor die Abwehr, um die Not zu lindern. „Er hat das bärenstark gemacht. Ansonsten wären wir schnell kaputt gegangen.“ Fels in der Brandung war ansonsten Abwehrchef Ewerton, den so gut wie nichts aus der Ruhe zu bringen scheint.