Kaum öffnet sich die Tür zum Flughafen, steigt der Geräuschpegel. Wie ein Popidol wird Marco Reus vornehmlich von weiblichen Fans auf den vielen Reisen seines Vereins empfangen. Bei fast jedem Europapokal-Spiel der Dortmunder wiederholt sich das Ritual.
Während andere hochdekorierte Teamkollegen mehr oder weniger unbemerkt den Mannschaftsbus erreichen, schreibt der Angreifer fleißig Autogramme. „Wir kommen alle in seinem Windschatten durch die Flughafenhalle”, kommentierte Trainer Thomas Tuchel schmunzelnd. Reus ist neben Pierre-Emerick Aubameyang der größte Star der Borussia - einen Titel aber hat er noch nie gewonnen.
Bereits viermal bot sich ihm die Chance, eine Trophäe in Händen zu halten. Doch sowohl im Champions-League-Finale von 2013 gegen den FC Bayern als auch in den Pokal-Endspielen 2014, 2015 und 2016 ging sein Team leer aus. Das Urteil von Weltmeister und Kolumnist Lothar Matthäus nach dem verlorenen Elfmeterschießen im vergangenen Jahr gegen die Münchner fiel hart aus: „Marco steht symbolisch für das Scheitern kurz vor dem großen Ziel.”