Auf dem Würzburger Bahnhof wimmelt es zurzeit vor Polizisten. Aber wer genau hinsieht, merkt, dass manch einer der jungen Bundespolizisten verschüchtert in die Menge blickt. Der Grund: Es handelt sich um Frischlinge, Anwärter zum Polizeimeister. Und für die meisten ist es der erste Kontakt mit der Öffentlichkeit in Uniform.
26 Männer und Frauen, die meisten im Alter zwischen 17 und 20, sind dienstagvormittags unterwegs am Würzburger Bahnhof. Denn an fünf Stationen testet der Nachwuchs des Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentrums Oerlenbach (Landkreis Kissingen) die Theorie nun in der Praxis. Spuren sichern, Pöbler rausschmeißen und Erste Hilfe leisten – alles simuliert. Szenarien, die aber täglich passieren.
Spurensuche gegen Vandalen
Anna-Lena Dettmer und Lars Stadlbauer sind auf Streife. In der Nähe von Gleis 1 werden sie zu einem Tatort gerufen: Ein Bahn-Mitarbeiter hat ein frisches Graffiti entdeckt. Die beiden geben per Funk durch, was passiert ist und sperren den Tatort ab – anfangs noch etwas holprig und aufgeregt.