Angeblich verbirgt sich hinter dem alten französischen Märchen von der „Schönen und dem Biest“ ein wahrer Kern. Die Familie Gonsalvus sorgte einst mit Ganzkörperbehaarung für die Belustigung des Königs von Frankreich: eine seltene Erbkrankheit.
Als menschliche Zottel-Monster bekamen sie eine Unterkunft im Schlosspark von Fontainebleau zugewiesen und wurden in barocken Ölgemälden verewigt, in voller Haarpracht. Heutzutage kennt man die „La belle et la bete“ vor allem durch die Verfilmungen, sei es durch Walt Disney oder mit Emma Watson.
Zweimal brachte nun die Kinder- und Jugendgruppe des Dramatischen Vereins Niederwerrn (DVN) die schaurig-schöne Geschichte auf die Bühne des Gemeindezentrums, unter Regie von Kristina Haag, nach einem Zweiakter von Ina Raßbach-Bernscheid.
Haarig geht es auch im Märchenspiel zu: Die Mutter der schönen Belle (Nina Ruppert) will in einem verwunschenen Schloss eine Rose pflücken, was den Zorn des Schlossherrn weckt. Das grauslig röhrende Biest, alias Anna Lena Knorr, lässt den ungebetenen Gast (Mira Denkel) nur unter der Bedingung gehen, dass sie ihre Tochter als Ersatz ins Schloss schickt.