Viele Unternehmen hätten eine Bewerbung von Fatih Nöth wohl bereits auf den ersten Blick abgelehnt. In der Schule hatte er keine guten Noten, gibt der 25-Jährige offen zu. Deshalb schreckte er nach der Schule auch davor zurück, eine Ausbildung zu beginnen. Stattdessen hielt er sich mit den unterschiedlichsten befristeten Jobs über Wasser. Irgendwann merkte Fatih Nöth jedoch, dass er sich mehr Sicherheit und mehr Verantwortung für seine Zukunft wünschte. Gar nicht so einfach, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Mitte 20, ein eher durchwachsener Lebenslauf, keine Berufsausbildung. Diese Voraussetzungen schrecken viele Betriebe ab.
Zu Unrecht, findet Klaus Beier, Geschäftsführer Arbeitslosenversicherung der Regionaldirektion Bayern von der Agentur für Arbeit. „Menschen entwickeln sich weiter“, sagt er. In vielen praktischen Berufen seien soziale Kompetenzen und persönliche Motivation viel wichtiger als Noten auf einem Blatt Papier.