Die Hängung in Schweinfurt vollzieht einen Zirkelschluss, ausgehend von der „Deutung menschlicher Existenz“ über „Tod und Vergänglichkeit“ hin zu „Mythos und Religion“. Sie lässt den großformatigen Bildern Beckers Raum zur Entfaltung der berauschenden Farbigkeit. Grüntöne, die von einem leuchtenden Gelb zu einem satten Petrol reichen, beherrschen die Farbskala. Übersprühende Leuchtkraft spricht aus „Beim Tanz“, Düsternis aus „Selbst“, dessen leere Augenhöhlen die zunehmende Erblindung Beckers erahnen lassen.
Zusätzliche Spannung ergibt sich durch die Bilder in den Blickachsen der Halle im Untergeschoss sowie durch die Flankierung einzelner Werke Beckers mit Werken anderer Künstler. Zu nennen sind beispielsweise die „Tänzerinnen“ Beckers, denen ein „Männlicher Akt“ von Kurt Radtke zugesellt ist oder „Bei der Toilette“, dem pralle Damen Paul Kleinschmidts zur Seite stehen. Zur Ausstellung ist ein prächtiger Katalog in der Reihe der Schweinfurter Museumsschriften erschienen.
„Mensch und Mythos: Bis 23. März. 1. November, 14 Uhr, Offenes Atelier; 5. November, 18 Uhr, Abendführung.