Es ist die zweite Absage einer fast zehnjährigen Kulturveranstaltung in dieser Woche. Erst das Aus für den Hafensommer 2016, jetzt ein „Aufschub“ für den Leonhard-Frank-Preis.
Seit 2007 vergeben das Mainfranken Theater und die Leonhard-Frank-Gesellschaft einen Preis für Dramatiker, die sich künstlerisch herausragend mit einer aktuellen sozialen Problematik auseinandersetzen. Das Thema wird vorgegeben, jede künstlerische Auseinandersetzung damit ist erwünscht. Einzige Vorgabe: Die eingesandten Arbeiten sollen zur Uraufführung frei und mit fünf Darstellern auf der Bühne zu verwirklichen sein. In der „Langen Nacht der Autoren“ präsentiert das Mainfrankentheater dann die drei Finalstücke dem Publikum in szenischen Lesungen. Die Jury kürt das mit 4000 Euro dotierte Siegerstück.
Zumindest bislang. Jetzt habe man ein „einjähriges Moratorium“ beschlossen, meldet das Mainfranken Theater. „Wir halten nach einer Dekade inne und schreiben den Preis in 2016 nicht aus“, wird der künftige Intendant Markus Trabusch in der Pressemitteilung zitiert. Dies gebe allen Akteuren Zeit, „die auch weiterhin geplante Pflege des literarischen Schaffens von Leonhard Frank vor dem Hintergrund des Intendantenwechsels am Mainfranken Theater perspektivisch zu denken“.