Gegner am Samstag ist der Brite Paul Smith. In Box-Deutschland ist der Liverpooler bekannt; er hat schon zweimal gegen Abraham verloren. Zeuge besitzt den WM-Titel seit November vergangenen Jahres. Seine erste Titelverteidigung vor drei Monaten gegen den Nigerianer Isaac Ekpo („Das war ein Scheißkampf”) beschäftigt ihn noch immer. Der Berliner siegte damals nach Abbruch wegen eines Kopfstoßes von Ekpo. Trainer Jürgen Brähmer gibt seinem Schützling deshalb einen Marschbefehl auf den Weg: „Boxer wie Ekpo oder Smith müssen wir deutlich schlagen, das ist unser Anspruch.”
Diesmal soll Zeuge auch noch eine andere Aufgabe schultern. „Es geht um viel mehr als nur um einen Titel. Tyron ist der letzte deutsche Weltmeister, den wir haben. Der Titel ist wichtig für das deutsche Boxen”, erklärt Promoter Kalle Sauerland. Sein Schützling hört die Worte wohl, gibt sich aber unbeeindruckt. „Ich mache mir keinen Druck. Ich boxe für mich”, entgegnet er, kann seinen Chef aber beruhigen: „Der Titel bleibt bei mir.” Zeuge soll retten, was alte Haudegen wie Abraham, Brähmer, Marco Huck oder Felix Sturm vermasselten.