
Paul Knoblach von den Grünen allerdings hat sich nie so recht um diese unausgesprochene Regel geschert. Er hat sich stets gemeldet, wenn ihm danach war. Und ihm war oft sehr schnell danach. Landrat Florian Töpper seinerseits hat sich streng an die Reihenfolge der Meldungen gehalten, weswegen oft Knoblach als Erster, Zweiter oder Dritter seinen Beitrag loswerden durfte, wenngleich er nach Parlamentsräson doch nur als Vierter an der Reihe gewesen wäre.
Die Fraktionen haben es hingenommen. Bis zum vergangenen Montag, als Knoblach erneut als Schnellster den Finger gehoben hat. Das wiederum veranlasste Friedel Heckenlauer, der die zweifelsohne stärkste CSU-Fraktion anführt, zu einem Hinweis auf die Sache mit den parlamentarischen Gepflogenheiten. Was selbstverständlich Knoblach nicht unkommentiert lassen wollte, nun aber Landrat Florian Töpper (er darf sich als Sitzungsleiter stets und nach eigenem Gusto das Rederecht erteilen) auf den Plan rief: Knoblach möge doch bitte nur zur Tagesordnung sprechen. Das mit dem Wortmeldungen werde man in einer Runde mit den Fraktionschefs klären. Allgemeine Zustimmung. Den bis dahin ungeklärten Zustand erlaubte sich der Grüne noch mal auszunutzen. Beim nächsten Tagesordnungspunkt war Knoblach wieder Erster.