zurück
CORLEONE/ROM
Aufbruch in Corleone
Mafia-Hochburg Corleone       -  In dem sizilianischen Dorf Corleone hat die Mafia noch immer viele Fäden in der Hand.
Foto: Mike Palazotto, dpa | In dem sizilianischen Dorf Corleone hat die Mafia noch immer viele Fäden in der Hand.
Julius Müller-Meiningen
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:12 Uhr

„Eine Anzeige in diesem Umfeld ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt Marannano. In kleinen Dörfern wie Corleone, Palazzo Adriano oder Chiusa Sclafani sei beinahe jeder mit jedem bekannt. „Es kann also gut sein, dass ein Geschäftsmann die Angehörigen des von ihm angezeigten Erpressers auf der Straße, in der Schule, beim Einkaufen trifft.“

Mutige Unternehmer

Die Sicherheit der mutigen Unternehmer sei vor allem dadurch gegeben, dass sie nicht alleine seien. „In Palermo und Umgebung haben bis heute Hunderte Geschäftsleute die Schutzgelderpressung angezeigt, keinem ist je etwas zugestoßen“, sagt Marannano.

Unter den Festgenommenen war auch der 47-jährige Carmelo Gariffo, der Lieblingsneffe von Bernardo Provenzano und sein ehemaliger Sekretär. Bei Provenzanos Beerdigung im Juli stand Gariffo noch in der ersten Reihe. Zusammen mit einem unbescholten wirkenden Gemeindeangestellten von Corleone hatte der Neffe laut Staatsanwaltschaft versucht, den Mafiadistrikt Corleone wieder in seine Gewalt zu bekommen. Gariffo saß jahrelang selbst im Gefängnis, weil er an der Flucht seines Onkels beteiligt war. Der Neffe koordinierte die auf kleinen, codierten Zettelchen („pizzini“) verfasste Kommunikation mit der Außenwelt für seinen Onkel.

| 1234 |
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Julius Müller-Meiningen
Bernardo Provenzano
Carabinieri
Cosa Nostra
Erpressung
Francis Ford Coppola
Mafia
Schutzgelderpressungen
Unternehmer
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen