Einige Frauen hatten sich zusammengetan und klassische Gerichte aus ihrer Heimat zubereitet: Injera, ein weiches gesäuertes Fladenbrot, Lammbraten, gehackte und gebratene Innereien, geschmortes Rindfleisch, den Tatar Kitpo, Grünkohl mit Lammfleisch, Quark mit scharfem Paprika und Kräutern: der pikante Geschmack eines fernen Landes. Dazu gab es ein Schlückchen äthiopischen Honigwein. Wie man das alles auch ohne Besteck isst, weiß Schuchardt, denn er hat das Land am Horn von Afrika schon zweimal besucht.
Äthiopien sei die Wiege der Menschheit, meinte Abay Kiros bei der Begrüßung der Gäste. Er ist Dolmetscher und Mitglied im Ausländerbeirat der Stadt und war mit seinem Landsmann Teuf Tadesse Initiator dieses ersten Neujahrstreffens, bei dessen Vorbereitung 20 seiner Landsleute mitgeholfen hatten. „Wir fühlen uns hier wohl und leisten unseren Beitrag zur Entwicklung der Stadt“, sagte Abay Kiros.