Knapp 26 Millionen Beschäftigte in Deutschland haben zwischen 2022 und 2024 Inflationsausgleichsprämien in Höhe von mehr als 52 Milliarden Euro erhalten. Das geht aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung hervor. Darin enthalten sind sowohl sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als auch Beamte.
Die Zahlen stützen sich auf eine repräsentative Umfrage des IMK. Rund 23,9 Millionen und damit etwa 69 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland bekamen demnach eine oder mehrere Inflationsausgleichsprämien. Im Schnitt wurden ihnen insgesamt 1953 Euro gezahlt. Der Wert kann sich bis Jahresende noch erhöhen, weil weitere Zahlungen fließen könnten. Knapp zwei Millionen Beamte erhielten jeweils 3000 Euro.
Die Inflationsausgleichsprämie habe die Sorgen und die finanziellen Auswirkungen der hohen Inflation bei vielen Haushalten abmildern können, sagten die Studienautoren Jan Behringer und Sebastian Dullien. „Die Kauflaune hat sich dadurch stabilisiert.” Rund zwei Drittel der Arbeitnehmer haben die Einmalzahlung als mittlere bis große Entlastung in Zeiten hoher Preise empfunden, wie die Umfrage zeigt. Beschäftigte mit Prämie wollen demnach spürbar seltener ihren Konsum einschränken als jene, die keine erhalten haben. Besonders stark war der positive Effekt den Forschern zufolge bei Reisen und Urlaub, Freizeit, Unterhaltung und Kultur, Restaurantbesuchen sowie bei Wohnungsinstandhaltung.
Um die Folgen der Inflation abzufedern, hatte die Bundesregierung Unternehmen 2022 die Möglichkeit eingeräumt, ihren Angestellten noch bis Ende 2024 eine Inflationsausgleichsprämie von maximal 3000 Euro zu zahlen. Darauf sind keine Steuern und Abgaben fällig. Die damit verbundenen Mindereinnahmen werden vom IMK auf rund 40 Milliarden Euro geschätzt.