Die ZF Friedrichshafen AG hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz und das Ergebnis erneut deutlich verbessert. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 16,8 Milliarden Euro, das Ergebnis nach Steuern um 40 Prozent auf 756 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr kündigte Vorstandschef Stefan Sommer bei der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart ein weiteres Wachstum im hohen einstelligen Bereich an. Bemerkenswert ist, dass es ZF offenbar gelingt, operativ deutlich stärker zu werden. Die Umsatzrendite konnte von 3,8 Prozent auf 4,5 Prozent gesteigert werden, fünf Prozent werden mittelfristig angestrebt.
Bei den Umsätzen waren die Bereiche Pkw-Antriebs- und Pkw-Fahrwerktechnik, die beide in Schweinfurt gut verankert sind, mit 15 beziehungsweise elf Prozent am stärksten. Um sechs Prozent hat der in Schweinfurt beheimatete Bereich ZF Services zugelegt.
Das Wachstum schlug sich auch in der Mitarbeiterzahl nieder, die um sechs Prozent auf nunmehr 72 600 angewachsen ist. 2000 davon wurden in Deutschland eingestellt. Heuer sollen weltweit noch einmal 2000 hinzukommen, ein Viertel davon in Deutschland. In Schweinfurt beschäftigt ZF über 9100 Mitarbeiter.
Für die Zukunft erwartet Sommer vor allem Zuwächse durch den Leichtbau im Fahrwerk. In der Mittel- und Kompaktklasse sieht er zudem Zuwächse bei den Automatikgetrieben, mit denen deutliche Spriteinsparungsseffekte erzielt werden. Bei den Getrieben setzte ZF zunehmend auf die Elektrifizierung.
Für das laufende Jahr kündigte Sommer erneut Investitionen in der Größenordnung von einer Milliarde Euro an. Für Forschung und Entwicklung wendet ZF seit Jahren konstant rund fünf Prozent des Umsatzes auf.
„Starke Kopfschmerzen“ bereite die Entwicklung in Russland, sagte Sommer auf Nachfrage. Dort macht ZF 400 Millionen Euro Umsatz, vor allem in den Bereichen Service und Ersatzteile, aber auch mit dem Nutzfahrzeugehersteller Kamaz. 40 Prozent der Wertschöpfung dort kommen aus Deutschland beziehungsweise Europa.
Milliardenmarkt Mode
800 Euro pro Kopf geben die Deutschen im Schnitt jährlich für Mode aus, damit liegen sie über dem EU-Mittelwert von 700 Euro. Mode hat in Deutschland damit einen hohen Stellenwert: Die Gesamtausgaben für Bekleidung und Schuhe in Deutschland belaufen sich laut Statistischem Bundesamt auf 70 Milliarden Euro im Jahr. Das größte Einzelsegment stellt dabei Bekleidung für Damen (Fachbegriff: DOB; Damenoberbekleidung) dar, das allein mit geschätzt rund 30 Milliarden Euro zu Buche schlägt.
Die Insolvenz von Strenesse zeigt allerdings auch, wie hart es auf dem Modemarkt zugeht: Klassische Vertriebswege wie Warenhäuser und der markenunabhängige Fachhandel verlieren; Gewinner sind sogenannte „vertikal integrierte“ Ketten wie Zara oder H&M, Onlinehändler wie Zalando und, allerdings im unteren Preissegment, auch die Discounter.
Dennoch ist Mode offenbar für die deutschen Kundinnen wichtiger denn je: Laut der „Outfit-Studie 8.0“ des Hamburger Spiegel-Verlags ist es fast keiner Frau egal, wie sie aussieht. Vor zwei Jahren war bereits 92 Prozent der befragten Frauen die Bekleidung wichtig – bei der aktuellen Umfrage sind es sogar 94 Prozent. Text: md