Die Corona-Pandemie hat nichts daran geändert, dass Wohnimmobilien von hohem Wert sind. Das ist eine der Kernaussagen einer Studie, die die Sparda-Bank Nürnberg mit Filialen in Würzburg und Schweinfurt am Mittwoch präsentierte.
Weitere Erkenntnis: Unterfranken gilt als Region, wo in den kommenden Jahren die Immobilienwerte weiter steigen werden und die deshalb "eine hervorragende Entwicklung" zu erwarten hat, was die Anziehungskraft auf Käufer betrifft, wie es Sparda-Vorstandsvorsitzender Stefan Schindler ausdrückt.
Aus Sicht der Käufer ergibt sich die Schattenseite: Wohnraum wird in den unterfränkischen Städten immer teurer. So ist in Würzburg für eine Immobilie heute fast 90 Prozent mehr zu zahlen als 2005, in Schweinfurt gar 104 Prozent.
Aschaffenburg zeigt sich mit einem Plus von 76 Prozent vergleichsweise moderat. Am günstigsten liegt der Studie zufolge der Kreis Main-Spessart mit einer Verteuerung von 27 Prozent. Fast alle anderen unterfränkischen Landkreise liegen zwischen 30 und 40 Prozent.
Immobilienpreise: Wie es anderswo aussieht
Zum Vergleich: Berlin hat mit 166 Prozent den größten Preisanstieg innerhalb der vergangenen 16 Jahre in Deutschland, gefolgt von Augsburg (150) sowie den oberbayerischen Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen (140) und München (139). Der Bundesdurchschnitt beträgt laut Studie 75,3 Prozent.
Der Quadratmeter einer Eigentumswohnung oder eines Einfamilienhauses kostet in Würzburg im Durchschnitt 3782 Euro. In den Kreisen Main-Spessart, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge blättert man dafür nicht einmal die Hälfte auf den Tisch.
Nicht nur Corona: Was die Immobilienpreise anheizt
Generell gelte: Beflügelt werden die Immobilienpreise vor allem durch die seit Jahren niedrigen Zinsen, heißt es weiter. Hinzu kommt: Die Lockdowns zwangen viele Menschen ins Homeoffice und schränkten das öffentliche Leben ein. Also sei der Wunsch nach einer schöneren und größeren Wohnung gewachsen. Die Entfernung zum Arbeitsplatz sei zur Nebensache geworden, teilte die Sparda-Bank mit Blick auf eine Umfrage innerhalb der Studie mit.
Die Popularität von Wohneigentum hat jedoch eine weitere Schattenseite: Mit den Preisen steigen auch die Kaufnebenkosten wie Notargebühren und Grunderwerbsteuer. Lagen sie gemäß der Studie 2010 für eine durchschnittliche Immobilie bei 25 000 Euro, sind es derzeit 44 000 Euro.
Erstellt wurde die Studie "Wohnen in Deutschland 2021" vom Institut der deutschen Wirtschaft und vom Institut für Demoskopie in Allensbach im Auftrag des Verbandes der Sparda-Banken. Das Werk soll die langfristige Preisentwicklung in der Republik sowie die Effekte der Corona-Pandemie auf den Immobilienmarkt zeigen.