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LAS VEGAS
Wie Audi-Chef Rupert Stadler den Siegeszug der Elektronik im Auto bewertet
Michael Deppisch
Michael Deppisch
 |  aktualisiert: 08.01.2014 19:07 Uhr

Audi ist zum Stammgast bei der Elektronik-Messe CES in Las Vegas geworden. In diesem Jahr gingen die Ingolstädter eine spektakuläre Partnerschaft mit Google ein (wir berichteten). Audi-Chef Rupert Stadler über die neue Android-Allianz.

Frage: Herr Stadler, Audi ist zum Mitglied einer Allianz geworden, die Googles Android-System ins Auto bringen will. Wie weit geht diese Partnerschaft?

Rupert Stadler: Es geht jetzt erst einmal um die Kommunikation und die Vernetzung, damit man das, was man auf dem Handy hat, auch im Auto nutzen kann. Unsere Fahrzeuge verbinden sich heute mit mindestens 500 unterschiedlichen Handy-Typen. Da ist es nicht verkehrt, wenn man in offene Systeme hineindenkt. Und Audi ist in der neuen Allianz der führende Entwickler für Europa.

Ist es das Sprungbrett für Android, über die Infotainment-Anlagen hinaus tiefer ins Auto vorzudringen?

Stadler: Ein Auto ist eine komplexe Angelegenheit. Wenn ein PC mal schwach auf der Brust ist, machen Sie einen Neustart. Wenn Sie im Auto unterwegs sind, geht es um Sicherheitsanforderungen und Produkthaftung, da kann man nicht jeden herumfuhrwerken lassen. Bei der Partnerschaft geht es um Kommunikations-Technologien und Vernetzung.

Ist die Autobranche aber nicht auch gezwungen, sich zu ändern, da das vernetzte Leben für viele heute wichtiger als das Automobil geworden ist?

Stadler: Die Welt bleibt ja nicht stehen. Das haben wir in der Computerindustrie gesehen oder im Berufsleben. Neu für unsere Industrie ist die Geschwindigkeit der Veränderungen und wie schnell wir Antworten darauf finden müssen. Die vergangenen 30, 40 Jahre der Automobilindustrie waren relativ einfach im Vergleich zu dem, was wir in den nächsten zehn Jahren vor uns haben.

Wieso?

Stadler: Zum einen gibt es ökologische Herausforderungen, wir müssen den Flottenverbrauch deutlich senken. Und wir müssen die Vernetzung des Automobils vorantreiben. Das bedeutet gigantische Investitionen.

Rupert Stadler (50) wuchs in der Nähe von Eichstätt auf. Seit 1990 ist der Betriebswirt bei Audi, seit 2007 als Vorstandschef. Foto: dpa

 
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