In einem Bericht der Weltbank zur Lage der Wirtschaft in China ist ein kritischer Abschnitt über den Bankensektor gelöscht worden. Dies sei aber nicht auf Druck Pekings geschehen, versicherte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim am Freitag in der chinesischen Hauptstadt. Es sei „einfach ein Fehler“ gewesen. Der für China zuständige Weltbank-Direktor, der Niederländer Bert Hofman, sagte, bei dem gelöschten Abschnitt habe es sich nicht um die „offizielle Position“ der Weltbank gehandelt. In dem Abschnitt hieß es unter anderem, das Land müsse seine Reform des Bankensektors beschleunigen. Der Staat übe eine starke Kontrolle über einen Großteil des Vermögens der Banken aus, dies sei „im internationalen Vergleich ein Ausreißer“.
Trotz Schwankungen stark
Die Führung in Peking müsse verschwenderische Investitionen, Überschuldung und ein nur schwach reguliertes Schattenbankensystem angehen. Dieser Abschnitt über den Bankensektor verschwand online nach zwei Tagen aus dem Bericht. Kim versicherte am Freitag: „Es gab keinen Druck und überhaupt keine Kommunikation mit der chinesischen Regierung.“ Trotz der jüngsten Schwankungen an den Börsen sei die chinesische Wirtschaft „stark“.