Die US-Regierung füllt ihre Staatskasse auf ungewöhnliche Art und Weise: Am Freitag kamen in den USA fast 30 000 Bitcoins unter den Hammer. Das Digitalgeld war nach Angaben des Justizministeriums bei dem Online-Handelsplatz Silk Road beschlagnahmt worden. Wegen krimineller Geschäfte wurde die Plattform inzwischen geschlossen. Es ist das erste Mal, dass die US-Justiz Bitcoins versteigert, doch es dürfte erst der Auftakt sein.
Auktionen dieser Art sind für die Regierung eigentlich nichts Besonderes. Normalerweise kommen aber handfeste Vermögenswerte zum Einsatz, die bei Razzien oder FBI-Einsätzen sichergestellt werden. „Bitcoins zu verkaufen ist etwas anderes als einen 1998er Chevrolet mit ein paar Einschusslöchern in der Fahrertür“, sagt Experte Steven Englander von der Citigroup. Das Ergebnis soll Montagnacht mitteleuropäischer Zeit bekanntgegeben werden.
Der Bitcoin ist eine völlig virtuelle Angelegenheit. Die digitale Währung gibt es erst seit 2009. Sie wird vor allem bei Geschäften im Internet als Zahlungsmittel eingesetzt und kann auf Tauschplattformen mit etablierten Devisen wie Euro oder Dollar gekauft werden. Auf den Portalen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Hackerattacken, technischen Pannen und Cyber-Diebstählen.