Die US-Notenbank Fed setzt ihre milliardenschweren Anleihekäufe vorerst unvermindert fort. Vor einer Entscheidung für einen Kurswechsel der ultralockeren Geldpolitik müsse es mehr Beweise geben, dass die Erholung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes tatsächlich stabil sei, teilte die Federal Reserve am Mittwoch in Washington mit. Als einen Grund für die Ungewissheit wurden die Ausgabenkürzungen im Staatshaushalt genannt.
Die Fed unter Leitung von Notenbankchef Ben Bernanke erwirbt derzeit monatlich für 85 Milliarden Dollar (rund 64 Milliarden Euro) langfristige Staatsanleihen und Immobilienpapiere, um die Konjunktur mit Niedrigzinsen anzukurbeln. Der Offenmarktausschuss der Fed musste in seiner zweitägigen Sitzung entscheiden, ob er an dieser Politik des billigen Geldes festhalten will. Fachleute hatten mit einer vorsichtigen Reduzierung der Anleihenkäufe gerechnet.
Der Leitzins bleibt wie von Ökonomen erwartet auf dem historischen Niedrigstand zwischen 0 und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er seit Ende 2008, als die schwere Finanzkrise begann. Der faktische Nullzins sei angemessen, solange die US-Arbeitslosenquote höher sei als 6,5 Prozent, heißt es bei der Fed. Derzeit liegt sie bei 7,3 Prozent.
Die Börse reagierte positiv: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial erreichte am Mittwoch bei 15 664 Punkten ein Rekordhoch. Börsianer feierten damit die überraschende Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve, der Politik des ultrabilligen Geldes vorerst treu zu bleiben. Seinen bisher höchsten Stand hatte der bekannteste Aktienindex am 2. August bei 15 658 Punkten.