Rund 800 000 Beschäftigte der Zeitarbeitsbranche in Deutschland bekommen mehr Geld. Die Entgelte steigen zum 1. Januar 2014 um 3,8 Prozent im Westen und 4,8 Prozent im Osten, wie Arbeitgeber und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Dienstag in Berlin mitteilten. Für die unterste Entgeltgruppe bedeute das Stundenlöhne von mindestens 8,50 Euro im Westen. Im Osten sind es laut der Arbeitgeberseite 7,80 Euro, die Gewerkschaft geht von 7,86 Euro aus. Bis zum Jahr 2016 soll der Mindestlohn schrittweise auf 9,00 Euro im Westen und 8,50 Euro im Osten angehoben werden. Zumindest im Westen ist damit das Niveau des vom DGB geforderten gesetzlichen Mindestlohns erreicht.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte an, sie wolle die neuen Mindestlöhne umgehend für allgemein verbindlich erklären, „damit alle Beschäftigten der Branche ab 1. Januar 2014 von dem Aufschlag profitieren können“. Die Einigung habe „eine überragende Bedeutung für die Mindestlohndebatte in Deutschland“.
Das Ergebnis zeige auch, dass die Tarifparteien keine Vorgaben der Politik brauchten, um auf vernünftige Lohnhöhen zu kommen, sagte von der Leyen mit einem Seitenhieb auf Forderungen von SPD, Linken und Grünen nach einem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn zwischen 8,50 und zehn Euro. Auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt zeigte sich zufrieden. Die dreijährige Vertragslaufzeit schaffe Planungssicherheit für Zeitarbeitsunternehmen und Betriebe, die Zeitarbeit als Instrument der Flexibilität nutzten. Für die Branche stelle die Entgelterhöhung eine starke Belastung dar, hieß es bei der Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ).