
Als "unaufgeregt konstruktiv" bewerten die Arbeitnehmervertreter das Gespräch über den bei Schaeffler geplanten Stellenabbau, das am Donnerstag in Herzogenaurach stattfand. Wie der zweite Bevollmächtige der IG Metall, Thomas Höhn, auf Anfrage erklärte, habe das Management zugesagt, die vom Betriebsrat und der Gewerkschaft vorgelegten Alternativen in den nächsten Tagen zu prüfen.
Der IG Metall geht es vor allem auch darum, den Standort Eltmann mit seinen 450 Beschäftigten zu erhalten. Die Verlagerung von rund 280 Arbeitsplätzen aus dem Bereich Tonnenlager nach Schweinfurt ist für die IG Metall nicht akzeptabel. Mit den Alternativen, die mit dem arbeitnehmernahen Info-Institut erarbeitet wurden, sei der Erhalt der Standorte Eltmann, Wuppertal und Höchstadt auch aus wirtschaftlicher Sicht möglich.
Was den Standort Schweinfurt betrifft, kritisiert Höhn, dass es bislang keine Gesamtsicht gebe. Es werde nur über den Bereich Industrie gesprochen, der hier seinen Sitz habe. Unklar sei, was in den Bereichen Automotive, Werkzeugbau, Sondermaschinenbau, Prototypen und im Overhead (Verwaltung, Bereich außerhalb der direkten Produktion) vorgesehen sei. Höhn fürchtet, dass bis zu 1000 der gut 5000 Arbeitsplätze zur Disposition stehen könnten.
Im Herbst letzten Jahres hieß es seitens des Unternehmens, dass nach den Verlagerungen aus Eltmann und Wuppertal nach Schweinfurt dort etwa 300 Stellen wegfallen würden.
Der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Schenk kritisiert: "Die Summe aller Maßnahmen für Schweinfurt ist viel zu heftig. Wir brauchen einen gesamtheitlichen Verhandlungsansatz über alle Bereiche hinweg."
Im September hatte Konzernchef Klaus Rosenfeld das Programm "Space" vorgestellt. Um die Ertragslage zu verbessern, plant demnach Schaeffler in Deutschland 4400 Arbeitsplätze an 17 Standorten abzubauen und sechs Standorte, darunter Eltmann und Wuppertal, zu schließen beziehungsweise zu verkaufen.